Geschätzte eineinhalb Millionen Flaschen Wein haben die Deutschen nach der Eroberung Frankreichs ab 1940 mitgehen lassen. Über diesen wenig bekannten Aspekt der Plünderung des besiegten Landes erzählt das Buch „La guerre et le vin“. Viel ist nach dem Krieg über davongekarrte Kunstwerke geschrieben worden („Beutekunst“), wenig über das Nationalheiligtum Wein, das keine geringeren Begehrlichkeiten weckte. In ihrem Buch zum Thema (Verlag Tempus Perrin, 2005) erzählen die Autoren Donald und Petie Kladstrup auch von den Tricks, mit denen die Franzosen versuchten, ihren kulinarischen Schatz vor dem Zugriff der Besatzungsmacht zu verbergen.

Ursprünglich sollte mein Roman „Das Geheimnis von Chateau Limeray“, in dem eine Episode jener Zeit eine zentrale Rolle spielt, den Titel „Tränen aus Limeray“ tragen. Zugegeben, das hätte wohl zu rühreslig geklungen. Dabei war eigentlich der Name eines Weißweins der fiktiven Domaine de Charente gemeint: „Larmes de Limeray“. Damit erinnert die Eigentümerfamilie Mary an die Besatzungszeit und insbesondere den Urlaubsaufenthalt der Männer eines berüchtigten Polizeibataillons. Um den Wein dreht sich das Leben dieser Familie, die ein Weingut im Loire-Tal bewirtschaftet, und am Wein bedienten sich seinerzeit die Besatzungssoldaten einigermaßen hemmungslos.

Was das Leben auf einem Weingut betrifft, haben mich an die siebzig lange Interviews mit Winzern auf Mallorca mit dem nötigen Wissen ausgestattet, Bestandteil meiner Mitarbeit an zwei Mallorca-Weinführern. Besonders beeindruckten mich bei diesen Gesprächen die Bemühungen um eine naturnahe Produktion.  Zum Beispiel erzählte mir die Önologin Julia-Nora Lorenzen über die Methode, im Winter Schafe in den Weingärten grasen und damit den Boden düngen zu lassen. Wie so oft klam mir auch das Glück zu Hilfe. Der Schauplatz war schon lange ausgewählt, als ich auf die Information stieß, dass nur knapp eine Autostunde von demselben entfernt jährlich eine der bedeutendsten Veranstaltungen für natürliche Weine stattfindet: „La Dive Bouteille“ in Saumur.

Schließlich habe ich mir die vom Romanhelden Marcel vorgetragene Idee, Weinliebhabern mit ihrem eigenen Fass das Keltern eines persönlichen Weines zu ermöglichen, vom Weingut Can Feliu bei Porreres (Mallorca) abgeschaut. Eine faszinierende Welt, die des Weines, und ein im Wortsinn süffiges Szenario für einen stimmungsvollen Roman.

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